Teil 2 – Eine alte Bekannte

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Teil 1 – Stralsund im Dieselruß
Teil 2 – Eine alte Bekannte
Teil 3 – Dieselruß unter der Strippe
Teil 4 – Dampfloküberführung nach Stralsund
Teil 5 – Stralsund nach der Wende

Aufgeschrieben und bebildert von Achim Rickelt:

Hallo liebe Eisenbahnfreunde,

haben wir uns in Teil 1 mit der Dieseltraktion beschäftigt, folgt nun Teil 2 aus dem Jahr 1988, in dem es auch wieder Dampfloks zu sehen gibt. 1988 war für mich das erste Jahr, in dem ich aktiv mit richtigen Dampfloks zu tun bekam, obwohl ich noch gar nicht bei der Reichsbahn arbeitete. Gleichzeitig gab es 1988 gleich mehrere Anlässe, die Dampftraktion mal wieder am Sund zu erleben, aber seht selbst.

In Sachen Dampfsonderfahrten war und ist die Region Nordvorpommern bis heute eine stark unterentwickelte Gegend. Das war auch 1988 schon so. So saugten wir natürlich das Wenige, das uns geboten wurde, förmlich auf.

Diese Fahrt wäre uns fast entgangen und sie sollte es ja eigentlich auch.

Für Devisen ging in der DDR bekanntlich fast alles. So waren auch verschiedene Sonderzüge immer wieder für zahlungskräftiges Publikum mit harter Währung in der Republik unterwegs.
Am 20. August 1988 war das auch so. In aller Herrgottsfrühe brach 03 1010 in Berlin auf und stürmte mit dem Zwickauer Traditionszug am Haken nach Stralsund. Wie oft sie diese Strecke wohl schon abgespult hatte…
An Bord war eine große Reisegesellschaft aus Berlin ( West ), die einen Ausflug auf die Insel Hiddensee geplant hatte. Organisiert wurde das wohl damals von einem Reisebüro. Von welchem, weiß ich nicht ( mehr ).
Für diesen Zweck wurde extra wieder ein ( oder mehrere? )Tragflächenboot(e) aktiviert, das die Strecke von Stralsund nach Hiddensee natürlich entsprechend schnell absolvieren konnte. Die eigentlich vorgesehene 18 201 war nicht verfügbar, so dass die 03.10 einspringen musste. Ein würdiger Ersatz.

Mein Freund Uwe hatte von diesem Zug erst am 19. August Wind bekommen, als die Telegramme für die Bahnbediensteten in den verschiedenen Dienststellen auftauchten. Schnell war der Entschluss gefasst, statt eines Fototags irgendwo im Binnenland, der schon geplant war, am Sund zu bleiben.

Unser Anlaufpunkt war, wie so oft, das Bahnbetriebswerk. Hier konnten wir uns inzwischen frei bewegen und unbehelligt den schwarzen Renner besichtigen und auf Zelluloid bannen.


03 1010 rollt am Bw vorbei in den Stralsunder Bahnhof. Noch stehen die Formhauptsignale für die Bahnhofseinfahrt und die Formvorsignale für den Abzw. Srg. 1989 wurden hier Lichtsignale aufgestellt. Am 20. August sind die Elektrifizierungsarbeiten im Bereich Stralsund abgeschlossen. Lediglich an der freien Strecke gibt es noch Lücken.


Vom Personenbahnhof kommt 03 1010 unter der Fußgängerbrücke hindurch gerollt. Die Bw-Zufahrt ging erst einmal an allen drei Ringlokschuppen vorbei, bis fast zur Tankstelle. Das Gleis im Vordergrund war für ausfahrende Triebfahrzeuge gedacht. Von hinten konnte die 03 dann die Zufahrt zum Schuppen 3 erreichen, wo der letzte funktionierende Wasserkran stand. Im August ist noch die alte Peenebrücke aus Jarmen als Fußgängerbrücke im Einsatz. Bei genauem Hinsehen erkennt man die verlängerte Stütze, die erforderlich wurde, um die Fahrleitungen spannen zu können.

Kurz nach der Ankunft des Sonderzuges fand sich ein Eisenbahnfreund aus dem Zug am Bw ein. Vom Hauptingenieur bekamen wir die Aufgabe, diesen ( West ) Berliner Eisenbahnfreund im Bw zu begleiten. Er konnte sich nicht für eine Seereise auf die schöne Insel Hiddensee begeistern und wollte lieber bei dem schwarzen Renner bleiben.


Offenbar etwas eingerostet…
Der Wasserkran an der Drehscheibe 3 wurde in den 80ern kaum noch benutzt und war nur noch notdürftig zusammengeflickt.


Wasser kam aber noch heraus, wenn auch teilweise da, wo es gar nicht gebraucht wurde. Der Ausfluss des Wassers geschah durch einen Segeltuchschlauch, der notdürftig mit ein paar Flachstählen in Form gehalten wurde. Die Undichtigkeit am Standrohr musste aber dringend beseitigt werden.


Wer gut schmiert… Das sagte sich auch Fahrmeister Peters, der das Gewerk der 03 1010 mit Öl versorgt. Gute Pflege und Wartung garantiert eine lange Lebensdauer und auch das Stralsunder Personal ließ es für die kurze folgende Fahrt nicht daran mangeln.


Stralsunder Fahrmeister unter sich. Kollege Henry Gampe ( in der Tür ) hatte die Hallenser Lokmänner heil an den Sund gelotst. Bezirksinstrukteur Dieter Rüdiger Schulz, der der BR 03.10 im bekannten Baureihenbuch ( LokReport) auch einen Bericht aus seiner Fahrenszeit widmete, schaut uns aus dem Lokführerfenster an. Beide waren mit dem Kollegen Peters ( mit dem ich später wenig zu tun hatte ) ausgezeichnete Fachleute und halfen uns mit vielen Praxistipps und Kniffen.

03 1010 konnte zu dieser Zeit in Stralsund keine Kohle laden. Ich weiß nicht mehr den Grund. War der EDK 6 kaputt, oder einfach keine Kohle da, wer weiß?
Also wurde die 1010 Lz nach Putbus gefahren und dort mit „Kleinbahnkohle“ versorgt. Die Kollegen aus Halle hatten in dieser Zeit ihre wohlverdiente Ruhepause in Stralsund. Die Dampflok wurde von den Stralsunder Instrukteuren Schulz und Peters nach Putbus chauffiert. Sie waren früher auf den Dreischlägern zu Hause und nun froh, mal wieder am blanken Kessel entlang schauen zu dürfen. Gern wären wir mitgefahren. Aber als Vorbilder für ihre unterstellten Lokführer, konnten die „Fahrmeister“ natürlich keine Mitfahrt erlauben.

Wir hätten gern die von der Insel zurückkehrende 03 an der Ziegelgrabenbrücke erwischt. Leider kamen wir mit unserem „Taxi“ zu spät.
Um uns den weiten Fußweg zu ersparen, konnten wir einen Lokführer überzeugen, uns zum Bf. Stralsund-Rügendamm auf seiner Lok mitzunehmen. Er sollte mit seiner 132 442 Lz auf die Insel Rügen fahren. Die Zeit sollte passen.
Als die 132 aber man roten Einfahrsignal des Bf. Rügendamm ausrollte, sahen wir schon viel früher als erwartet, Dampfwolken über dem Ziegelgraben aufsteigen. Es half nichts, aussteigen auf freier Strecke und ein Notbild vom Randweg musste genügen.


Hallo Taxi…
132 442 war zur Stelle und chauffierte uns zum Bahnhof Stralsund Rügendamm, zumindest bis zum Einfahrsignal. Rechts neben den Gleisen sind die umfangreichen Anlagen der Volkswerft Stralsund zu erkennen. Hier werden auch heute noch Schiffe gebaut. Allerdings überragt eine große blaue Montagehalle die Szenerie.


Zeit zur Motivsuche blieb nicht. So wurde die 1010 spitz genommen. Wäre ich ein paar Schritte zurück gegangen, hätte ich die Ludmilla ganz drauf bekommen. Ja hätte…

Die Bemerkungen vom Kollegen Schulz hinterher im Bw haben dem 132-Lokführer aber nicht geschadet. Mit einem Augenzwinkern fragte uns Kollege Schulz, ob wir dort am Bahndamm Blumen pflücken wollten und wie wir denn wohl dorthin gelangt sind. Er wusste genau…
Es gab im Bw eine Art Stillhaltevereinbarung in der Führungsetage, unsere Ausflüge zu dulden und wenn möglich zu unterstützen. Das war eine der Anerkennungen der Eisenbahner für unsere Arbeit an der 03 1090.
Die Fahrmeister waren aber natürlich vorsichtig mit solchen Aktionen, denn ihr Tun wurde genau beobachtet.


03 1010 und 132, das konnte dann aber im Bw noch einmal in Szene gesetzt werden. Zeit zur Abfahrt. Die Hallenser haben ihre Lok schon wieder übernommen.


Tschüß 03 1010. es war schön mit Dir, bis bald.

Stralsund feiert

Im Oktober 1863 verkehrte der Eröffnungszug, der zur Berlin-Stettiner Eisenbahn gehörenden neuen Hauptstrecke über Pasewalk nach Stralsund.
Dort entstand westlich des Stadtkerns der neue Bahnhof. Stralsund war damals Festungsstadt und die Militärs drängten darauf, dass das neue Bahnhofsgebäude so einfach wie möglich in Holzbauweise errichtet werden sollte, damit man im Belagerungsfalle das Gebäude schnell beseitigen konnte, um freies Schussfeld zu haben.
So entstand das für eine so große Hansestadt wenig attraktive erste Empfangsgebäude im Barackenstil seitlich an der Bahnhofstraße, ungefähr gegenüber dem späteren Kleinbahnhof.

Erst 1905 wurde das heutige repräsentative Empfangsgebäude am Tribseer Damm eingeweiht, das nun vollauf dem Charakter der Hansestadt entsprach und mit seinen Backsteinfassaden auch heute noch ein städtebaulicher Höhepunkt der Stadt ist.

Mehr zur Geschichte vom Bahnhof Stralsund erfahrt im Hauptartikel Bahnhof Stralsund.

1988 wurde das Jubiläum mit einem Fest am 1. und 2. Oktober im Bahnbetriebswerk Stralsund gefeiert.
Waren zuvor alle Fahrzeugausstellungen am ehemaligen Kleinbahnhof abgehalten worden, wurden nun erstmals Teile des Bahnbetriebswerks für die Besucher geöffnet.
Die Anlagen am Kleinbahnhof waren durch die vielen abgestellten Elektrifizierungs- und Bauzüge nicht nutzbar.

Für die Kollegen im Bw waren damit natürlich einige Einschränkungen verbunden, in einem so großen Bw natürlich ein ernstzunehmender Faktor. Die Lokwartung musste ihre Schuppenstände im Lokschuppen 2 komplett dem Ausstellungsbetrieb zur Verfügung stellen. Im Halbkreis des Schuppens waren die Vertreter der modernen Traktion ausgestellt. Die Abstellgleise zwischen Schuppen 2 und 3 beherbergten die Dampfloks, Elloks und Fahrzeuge zur Streckenelektrifizierung, die mit ausgestellt wurden.

Das Bw Stralsund war recht abgelegen und für den Großteil der Stralsunder Bevölkerung nur schwer zu erreichen. Darum wurde erstmals ein Zubringerpendel vom Hauptbahnhof zum Bw eingerichtet.
Dafür wurden drei Bag-Wagen ( Reko-Dreiachser ) aus dem Usedomer Reservebestand zusammen mit 74 1230 ( Bw Wustermark ) und 106 622 ( Bw Stralsund ) im stetigen Pendel zwischen dem Bahnhof und dem Bw eingesetzt. Außerdem wurde eine im Bw umgebaute Gummibahn eingesetzt. Welche Route die fuhr, weiß ich aber leider nicht mehr.

Neben Vertretern der gängigen Dieselbaureihen, die meist dem Bestand des Bw Stralsund angehörten, 243 006 und 250 082, waren natürlich 03 1090 und wie üblich auch 78 009 ausgestellt. Unter Dampf stand 50 3527 ( Bw Neustrelitz ), die so manchen Pfiff zum Anlocken in die Stadt schickte.
In der Nähe der Betriebskantine, die zur Feier des Tages einmal öffentlich nutzbar war, stand der Jugendclubzug SVT 175 005 / 006, der aber auch zur Streckenelektrifizierung Station in Stralsund machte.

Weil ich auf der 03 vollauf zu tun hatte, kam ich leider nicht so viel zum Fotografieren. Außerdem ist mir im Trubel ein belichteter Film abhanden gekommen.


Ein stilechter Anreiseweg war die kurze Zugfahrt hinter 74 1230 vom Bahnsteig 3 direkt ins Bw. Der Bahnhof war für die Gäste mit dem örtlichen Nahverkehr und natürlich per Zug aus den verschiedenen Richtungen gut zu erreichen. So bewährte sich dieser Pendel sehr gut. Es sollte nicht das letzte Mal bleiben.


Ausnahmsweise über das Ausfahrgleis des Bw einfahren. Das kam nicht häufig vor. 74 1230 hat den „Haltepunkt“ an der Drehscheibengrube 2 erreicht. Über Treppchen können die Besucher aussteigen. Noch immer die alte Brücke…


Vom Fenster des Vorstehers konnte man diese Ansicht aufnehmen. Die andere Lok des Pendels, die 106 622 gehörte hier zum gewohnten Bild.


Ich habe gesägt, geschraubt, gefeilt und gepinselt, um noch rechtzeitig zur Ausstellung die neuen Lokschilder mit der alten Nummer für 03 1090 fertigzustellen. Nun konnte die Lok wahlweise ihre Nummer wechseln und tat das nach Lust und Laune auch.


Sonntag Morgen. Die Wustermarker Personale schlafen noch und die Stralsunder fahren mit 74 1230 im Bw spazieren. Die Lok wird vom heimischen Personal für die Tagesaufgaben vorbereitet. Auf dem Paschenberg gibt es nun wieder Kohle.


Nicht mehr ganz so undicht präsentiert sich der bekannte Wasserkran.


Noch eine Runde Karussell fahren, dann hat 74 1230 wieder Pause. Im Schuppen 3 ruhen sich wieder viele 132 aus. Nur noch wenige Wochen werden sie die Herrscher in diesem Haus bleiben.


Alle Dampfloks fanden auf dem Werkstattgleis Platz. Hier wurden unter einem großen Portalkran häufig Dieselmotoren gewechselt und andere größere Arbeiten durch die TU-Gruppe erledigt. Für uns hieß es nun, Fotoapparat wegpacken und die 03 für den Tag rüsten. Die ersten Besucher kommen bald.

Weitere Fotos findet Ihr hier:
www.gerdboehmer-berlinereisenbahnarchiv.de
www.drehscheibe-foren.de
www.drehscheibe-foren.de

Noch ein Grund zum Feiern

Wie erwähnt, wurde der Fahrdraht in Richtung Sund 1988 gespannt.
Am 17. Dezember 1988 war es nun so weit.
Mit einer feierlichen Zeremonie und einem Sonderzug konnte die Inbetriebnahme der elektrischen Zugförderung nach Stralsund gefeiert werden.

Wir waren mit unserer 03 auch zugegen und begrüßten den Eröffnungszug stilsicher vom Bahnsteig 3 des Hauptbahnhofs aus.

Schon einige Tage zuvor waren die ersten Elloks dem Bw Stralsund zugeteilt worden, meist fabrikneu aus Hennigsdorf geliefert.
Das waren 243 827, 830, 836, 838 und 970.
Letztere fiel etwas aus dem Rahmen, weil es sich dabei um eine wieder aufgebaute Unfall-Lok handelte, die aber von der Substanz her fast fabrikneu war.

Zur Eröffnung wurde ein Sonderzug von Pasewalk nach Stralsund geführt. Etwas kurios war die Bespannung mit allen Traktionsarten. Ganz vorn, als Vor-Vorspannlok sozusagen, fuhr 243 827 ( Bw Stralsund ), dahinter die 132 551 ( Bw Pasewalk ) und als Zuglok die 03 1010 ( Bw Halle P ). Der Zugpark war wieder der Traditionszug aus Zwickau.


Fast vergeigt. Eher ein Notfall und kein zeigenswertes Bild. Aber es gehört nun einmal in diesen Beitrag. Was solls…
243 827 mit Lokführer Busch ( Bw Stralsund ), 132 551 und 03 1010 erreichen mit dem offiziell ersten elektrisch beförderten Zug den Bahnsteig 4 in Stralsund.

Am Bahnsteig 3 hatte das Bw Stralsund eine kleine Lokparade aufgebaut, bestehend aus 03 1090, 132 490 und 243 970 ( alle Bw Stralsund ). Hier hatte die Dampflok die Nase vorn.


Wir hatten unsere 03 1090 nochmals hübsch herausgeputzt. Sie sah oben auf dem Paschenberg immer aus, „wie Sau“, weil der Schornstein des nahen Heizkraftwerks fast immer Asche auf sie herabregnen ließ. Erst der große Schornstein, der auf dem vorigen Foto schon zu sehen, aber noch nicht warm war, löste das Problem etwas. Damit es nicht ganz so lausig auf dem kalten Eisen war, hatten wir in der Feuerbüchse ein paar Putzlappen angezündet.

Auf dem berühmten kleinen Dienstweg wurde noch eine Gegenüberstellung mit 03 1010 im Bw verabredet. Am Bahnhof bekam man beide Loks nicht gemeinsam aufs Bild.
Das wurde natürlich nicht an die große Glocke gehängt und nur wenigen gut bekannten Eisenbahnfreunden mitgeteilt.
Fast wäre es schief gegangen, denn unsere Ausstellungsfahrzeuge mussten erst die Ausfahrt eines Zuges vom Bahnsteig 3 abwarten und die 1010 sollte schnellstmöglich Lz nach Halle zurück. Ein langer Weg lag vor den Kollegen.
Als wir endlich neben der Drehscheibe 3 ankamen, stand die 1010 schon drauf und wollte gerade in Richtung Bahnhof „verduften“. Wir konnten die Kollegen aber in letzter Minute überzeugen, die Lok nochmals für 5 Minuten auf das Werkstattgleis zu stellen. Fix wurde die 90 daneben rangiert und ein paar Fotos gefertigt, bevor die 10 endgültig gen Heimat aufbrechen konnte.


Wie oft mögen die Beiden wohl früher nebeneinander gestanden haben. Ob sie sich 1988 noch erkannt haben?


Mit der 03 1090 versperrten wir den Kollegen für wenige Minuten den Weg zur Ausfahrt. Schuld waren wir aber eigentlich selbst, dass dieses „Ereignis“ fast geplatzt wäre. Eingebaut am Ende des Gleises 3, konnten wir nicht früher ins Bw gelangen, weil noch Züge abgefertigt werden mussten, auch vom Gleis 3 aus.

03 1010 steht bereit für die Heimfahrt und wir warten dahinter auf unsere Rangierfahrt zum Paschenberg. Jetzt ist pünktlich zur Eröffnung des elektrischen Zugbetriebs auch die neue Fußgängerbrücke eingebaut. Sie ähnelt der alten Konstruktion, ist aber etwas einfacher ausgeführt.
03 1090 ist auf dem Paschenberg wieder angekommen. Warum man sie aber auf dem Überweg stehen ließ, kann ich heute nicht mehr sagen. Das Abbauen der Stangen wurde diesmal unterlassen. Also hatten wir noch alles gut zu konservieren und mindestens wöchentlich immer wieder nachzuschauen, ob die Lok verschoben wurde. Schilder und Ausrüstung mussten abgebaut werden und wir zündeten an diesem Samstag Nachmittag noch ein paar Kerzen auf dem Führerstand an und genossen den Adventsnachmittag bei Lebkuchen und Kaffee aus der Thermoskanne.

Für uns ging ein schöner Tag und ein ereignisreiches Jahr zu Ende.

Noch ein Bericht dieses Tages findet sich ebenfalls bei Gerd Böhmer:
www.gerdboehmer-berlinereisenbahnarchiv.de

Ich hoffe, dass Euch dieser Ausflug in die Vergangenheit ein wenig Spaß gemacht hat und verbleibe mit vielen Grüßen

Euer Dampf – Achim Rickelt

Texte und Bilder von Achim Rickelt