Bahnhof Altefähr

Lagebeschreibung

Der Ort Altefähr schließt sich direkt an den Rügendamm an und ist die erste Gemeinde auf der Insel Rügen. Der Bahnhof Altefähr liegt ein wenig südöstlich des Ortes. Den Weg kreuzen hier die neue Straßenverbindung zur Rügenbrücke, sowie die Straßenverbindung zum alten Rügendamm.

Geschichte vom Bahnhof Altefähr

Der ursprüngliche Bahnhof Altefähr (ehm. Altefähre) lag ein wenig nordöstlich des heutigen Bahnhofes, näher am Ort. Er wurde zusammen mit der Bahnstrecke von Stralsund nach Sassnitz am 1. Juli 1883 eröffnet. Zunächst bestand die Anlage aus zwei Fährbecken sowie Verlademöglichkeiten für die Güter- und Personenwagen.
Der Bahnhof selbst hatte drei Gleise, einen Bahnsteig sowie zwei Gebäude, eines davon das Empfangsgebäude.

Im Jahr 1896 folgte die Eröffnung des Schmalspurbahnhofes der Strecke Altefähr – Putbus. Dieser Schmalspurbahnhof lag direkt neben dem Normalspurbahnhof. Bereits einige Jahre nach Streckenbau wurden die Probleme mit der Passage des Strelasundes per Schiff offensichtlich. Die Strecke zwischen dem Stralsunder Hafen und Altefähr wurde in einer Zeit von knapp 40 Minuten zurück gelegt. Die war in Anbetracht des sich entwickelnden Skandinavienverkehrs von der Insel Rügen aus ein unhaltbarer Zustand. Schließlich wurde beschlossen, die Fährlinie durch einen Damm für die Eisenbahn zu ersetzen. [Mehr dazu demnächst im Artikel über den Rügendamm und die Ziegelgrabenbrücke]

Verlegung durch Bau des Rügendammes

Durch die Bauarbeiten veränderte der Bahnhof Altefähr sein Gesicht vollkommen. Neben der Verlegung des Normalspurbahnhofes, wurde auch die Verlegung es Schmalspurteils mit in die Planungen der RBD Stettin mit einbezogen. Durch die Höhe des Dammes wurde der Bahnhof vier Meter höher als das umliegende Land errichtet. Dies erforderte, dass zwischen den Bahnsteigen und der ebenen Erde eine Treppe errichtet wurde. Dieser Zugang wurde über das tiefer gelegene Gebäude realisiert, in welchem auch das Stellwerk sowie die Räume des Dienstvorstehers untergebracht waren. Es existiert bis heute. Das Gebäude des alten Normalspurbahnhofes erfuhr nach Verlegung des Bahnhof verschiedene Nutzungsformen, unter anderem als Wohnhaus. Im Frühjahr (April/ Mai) 2014 wurde das Gebäude abgerissen, obgleich es noch auf die Denkmalliste des Landeskreises aufgenommen werden sollte.

Zwischen den Gleisen 1 und 2 wurde ein Mittelbahnsteig gebaut. Auch einen Außenbahnsteig soll es einmal für die Normalspurbahn gegeben haben. Dieser wurde aber im laufe der Jahre wieder entfernt. Gleichzeitig wurden einige Güter- und Verladegleise errichtet. Direkt neben dem Normalspurbahnhof schloss sich auch hier wieder der Schmalspurteil an, welcher ebenfalls über eine Güter- und Ladegleise sowie ein Bahnsteiggleis verfügte. Die Kleinbahn verfügte zudem über ein eigenes Empfangsgebäude sowie einen Lokschuppen. Der reguläre Zugbetrieb wurde am 5. Oktober 1936 zusammen mit der Fertigstellung des Rügendamms aufgenommen.

DDR und Nachwendezeit

Zu DDR-Zeiten hatte der Bahnhof einigen Umschlag in Form von Holz zu verzeichnen. Zudem wurde in Prosnitz, ganz in der Nähe von Altefähr, ein Lager der Gesellschaft für Sport und Technik errichtet, welches ebenfalls über den Bahnhof Altefähr versorgt wurde. Die Hauptaufgabe vom Bahnhof Altefähr bestand allerdings in Form eines Auffangbahnhofes für Rückstauzüge, deren Güter für den Bahnhof Stralsund bestimmt waren. Ansonsten durchquerten auch Züge nach Schweden und Norwegen den Bahnhof. Der Schmalspurteil wurde am 23. September 1967 stillgelegt und anschließend komplett, mit Ausnahme der Empfangsgebäude, zurückgebaut.

Im Jahr 1989 wurde der Bahnhof zusammen mit der gesamten Strecke elektrifiziert. Nun hielt auch die Elok-Traktion Einzug auf der Insel Rügen. Die Wende überlebte der Bahnhof zunächst ohne größere Umbauten. Allerdings ging in den folgenden Jahren der Fährverkehr in Saßnitz Hafen, sowie Mukran, immer weiter zurück, so dass auf die Güter- und Ausweichgleise im Bahnhof Altefähr verzichtet werden konnte. Schließlich wurden die die Gleise 3, 4 und 5 stillgelegt und um 2005 teilweise entfernt.

Sicherungstechnik (Normalspur)

Der Bahnhof Altefähr verfügte bis zum Umbau auf das elektronische Stellwerk über zwei Stellwerke. Das Fahrdienstleiterstellwerk war im Empfangsgebäude untergebracht. Das Weichenwärterstellwerk befindet sich in Richtung der Ausfahrt nach Samtens. Ursprünglich sicherten Formsignale hier den Betrieb, die Stellwerke entsprachen der Bauart Einheit.  Mit dem Bau und Inbetriebnahme von Mukran erfolgte eine sicherungstechnische Erweiterung bzw. Umbau der Sicherungstechnik in Altefähr. Aus dem Wärterstellwerk wurde eine Zustimmungsstellwerk. W2 erteilte nur noch Zustimmungen. Alle Signale wurden durch den Fdl bedient. Es erfolgte eine Anpassung an WSBR Technik.

Die Weichen 1+4 B1 und 18/19 W2 hatten danach einen elektrischen Antrieb. Die Anpassung erfolgte mittels Hebelbankschlössern auf den jeweiligen Hebelbänken der Stellwerke. Gleichzeitig wurde die automatische BK Sundbrücke in Betrieb genommen. Die Bk Signale As und Bs waren gleichzeitig Vorsignal für die Einfahrten in Srü und Af. Im Jahr 2007 wurde die Sicherungstechnik abermals umgebaut. Seit dem verfügt der Bahnhof Altefähr (als erster auf der Insel Rügen) über ein elektronisches Stellwerk (ESTW) von Scheidt & Bachmann. Die Signale sind nun als KS-Signale ausgeführt. Die Ausführung entspricht allerdings einer vereinfachten Form. Die Signale werden, als Inselbetrieb, nach wie vor von einem Fahrdienstleiter vor Ort aus dem Empfangsgebäude gesteuert.

Bildergalerien

Hier nun die Bilder vom Bahnhof Altefähr. Falls Sie über weitere Bilder vom Bahnhof Altefähr verfügen, können Sie mir diese gerne zusenden. Sie haben die Möglichkeit, die Bilder direkt hier hochzuladen oder diese alternativ an die E-Mail Adresse bilder@ostseestrecke.de zu senden. Ich freue mich immer über neue Bilder.

Bilder der letzten Jahre

Bilder aus den 1990er Jahren und Anfang der 2000er Jahre