Bahnhof Martensdorf

Beschreibung

Martensdorf ist ein Ortsteil der Gemeinde Niepars und liegt zwischen Velgast und Stralsund. Gleichzeitig ist der Bahnhof Martensdorf auch der letzte größere  vor Stralsund.

Entwicklung der Bahnanlagen vom Bahnhof Martensdorf

Früher gab es im Bahnhof Martensdorf mehrere Verladegleise sowie einen Anschluss zu den örtlichen, volkseigenen Betrieben. Kurz nach der Wende wurde, wie so oft, auch dieser Betrieb nicht mehr gebraucht. So verfallen heute die Lagerhallen und auch der Gleisanschluss wurde nicht mehr genutzt. Nach der Streckensanierung 1998 verlor der Gleisanschluss zudem seine Weiche sowie die ersten 200 Meter Zufahrtsgleis. Mittlerweile ist auf dem Planum des Anschlusses ein Solarpark errichtet worden, so dass er optisch nicht mehr zu erkennen ist. Auch die Ladegleise, zwei an der Zahl, im Bahnhof wurden Ersatzlos zurück gebaut. Heute gibt es nur noch Durchgangs- sowie ein Ausweichgleis. Das Empfangsgebäude macht einen schäbigen und heruntergekommenen Eindruck, obwohl kurz vor der Streckensanierung noch komplett neue Fenster eingesetzt wurden.

Allerdings schien diese Investition zur damaligen Zeit doch nicht ganz unberechtigt. Wie ich der hiesigen Literatur entnehmen konnte, war bis kurz vor den Bauarbeiten nicht ganz klar, ob die Strecke mit KS-Sigalen ausgerüstet wird oder die vorhandene Technik angepasst werden sollte, was zum Beispiel auch in Blankenberg (Strecke Rostock – Bad Kleinen) passiert ist. Das hätte zweifellos den Fortbestand des Stellwerkes im Gebäude gesichert.

Das Stellwerk im Bahnhofsgebäude vom Bahnhof Martensdorf war nach den Bauarbeiten noch von Juni bis Oktober 1999 besetzt. Zu dieser Zeit war der Bahnhof Martensdorf provisorisch mit alten HL-Signalen ausgestattet worden. Da das Stellwerk in Velgast noch nicht funktionierte, musste zunächst auf diese konventionelle Technik (wenn auch vereinfacht) zurückgegriffen werden, um überhaupt Zugkreuzungen zu ermöglichen. Es war mit einem Fahrdienstleiter und einem Weichenwärter besetzt. Nach der Inbetriebnahme des Stellwerkes in Velgast sind aber die letzten Eisenbahner vom Bahnhof Martensdorf abgezogen worden.

Das Bahnhofsgebäude ist im Jahr 2009 verkauft worden und wird seit dem durch den Eigentümer auch genutzt. Einige Fenster sind wieder freigelegt worden. Sonst ist kein Fortschritt bei der Sanierung mehr zu erkennen. Gleichzeitig ist das Gelände zwischenzeitlich umzäunt worden.

Sicherungstechnik

Heute werden alle Signale (Ks-Signale) und Weichen vom elektronischen Stellwerk in Velgast ferngesteuert. Im Jahr 1999 war der Bahnhof von Mai bis September kurzzeitig mit HL-Signalen der Deutschen Reichsbahn ausgestattet um Zugkreuzungen zu ermöglichen. Vor dem Umbau im Jahr 1998 verfügte der komplette Bahnhof Martensdorf über mechanische Signale sowie Weichen. Das Fahrdienstleiterstellwerk (Mat) war im Bahnhofsgebäude untergebracht, das Weichenwärterstellwerk (Mot) stand am östlichen Bahnhofskopf. Beide Stellwerke waren mit Sicherungstechnik der Bauart Jüdel ausgestattet. Das Weichenwärterstellwerk wurde wenige Monate nach der Komplettsanierung der Strecke abgerissen.

Dokumente zum Bahnhof (Gleisplan etc.):

Gleisplan Bahnhof Martensdorf Schaltplan der Fahrleitung vom Bahnhof Martensdorf

Bildergalerien

Hier nun die Bilder vom Bahnhof Martensdorf. Falls Sie über weitere Bilder vom Bahnhof Martensdorf verfügen, können Sie mir diese gerne zusenden. Sie haben die Möglichkeit, die Bilder direkt hier hochzuladen oder diese alternativ an die E-Mail Adresse bilder@ostseestrecke.de zu senden. Ich freue mich immer über neue Bilder.

Aktuelle Bilder vom Bahnhof:

Bilder vom Umbau der Strecke und des Bahnhofes:


Bilder vom Bahnhof aus der Zeit vor dem Umbau: