S-Bahn Bahnhof Rostock-Bramow

Lagebeschreibung

Der Bahnhof Rostock-Bramow liegt als dritte Station der Rostocker S-Bahn an der Grenze der Stadtteile Marienehe im Norden und Reutershagen im Westen. Zudem befindet sich die Siedlung am Schwanenteich in unmittelbarer Nähe. Die östliche Seite zwischen Bahnhof und Warnow ist vor allem durch Industrie geprägt. Heute sind hier verschiedene Unternehmen ansässig. Früher waren vor allem die Neptunwerft sowie das Kraftwerk Bramow und das VEB Fischkombinat wichtige Arbeitgeber. Viele Werktätige von Kraftwerk und Hafen stiegen in Bramow aus. Von Bramow aus existieren keine Umsteigemöglichkeiten zu anderen Nahverkehrsmitteln.

Geschichte vom Bahnhof Rostock-Bramow

Von den Anfängen bis zum Zweiten Weltkrieg

Der erste Bahnhof wurde zusammen mit dem Streckenbau nach Warnemünde im Jahr 1886 errichtet. Da Bramow damals noch eine eigenständige und sehr ländlich geprägte Gemeinde war, hatte der Bahnhof nur geringe Bedeutung für den Personen- und Güterverkehr. Dies änderte sich erst mit der Industrialisierung Rostocks in den 1920er Jahren. Nun wurde entlang der Warnow ein Industriebetrieb nach dem anderem errichtet. Dazu zählten die Werft, der Fischereihafen und auch die in den 1930er Jahren errichteten Ernst-Heinkel-Flugzeugwerke. Diese wurden im Laufe der Jahre immer weiter ausgebaut und stellten mit rund 9.000 Mitarbeitern im Jahr 1939 den größten Industriebetrieb Mecklenburgs dar. Es wurden verschiedene Flugzeugtypen für die deutsche Luftwaffe produziert und getestet (unter anderem die Heinkel He 176 sowie 178). Dazu verfügten die  Werke sogar über einen werkseigenen Flughafen in Marienehe. Zusammen mit den Bahnanlagen wurde auch ein Empfangsgebäude errichtet, das bis heute existiert. Es steht nahe der Fußgängerbrücke.

DDR-Zeit

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde der Flugzeugbau nicht weiter forciert. Jetzt waren vor allem die Neptunwerft sowie der Fischereihafen des Fischkombinates Rostock Hauptarbeitgeber sowie Hauptgüterproduzenten. Später kam ein Kohlekraftwerk (Kraftwerk Bramow) hinzu. Durch diese neue Industrie wurde alsbald ein Umbau des Bahnhofes erforderlich, der in den 1950er Jahren begonnen wurde. Das Streckengleis wurde dazu in die heutige Lage verschwenkt und ein Mittelbahnsteig mit Fußgängerbrücke errichtet. Die alten Bahnsteige wurden zugunsten einer neuen Weichenstraße und Abstellanlagen abgetragen. Der Bahnhof Rostock-Bramow diente nun als Rangier- und Zugbildungsbahnhof. Insbesondere durch die Werft und den Fischereihafen entstand ein erhebliches Güteraufkommen. Im Fischereihafen selbst wurden umfangreiche Gleisanlagen errichtet, welche bis an die Kais führten und zudem kleinere Betriebe an das Netz der Reichsbahn anschlossen. Auch eine eigene Werkslok war hier zuhause. In Richtung Holbeinplatz kam noch das Margarinewerk als Güterproduzent und Abnehmer dazu. Nach Norden hin führte vom Güterbahnhof Bramow noch ein Gleis in Richtung Marienehe. Hier war das Heizwerk angeschlossen

Im Jahr 1985 wurde auch der Bahnhof Rostock-Bramow im Rahmen der Streckenelektrifizierung bei der Deutschen Reichsbahn elektrifiziert. Dazu mussten insbesondere an der Fußgängerbrücke einige Umbauarbeiten durchgeführt werden, damit diese hoch genug für die Fahrleitung lag. In diesem Zuge wurde die Brücke aufgearbeitet und die Bahnsteige erhielten neue Wartehäuschen.

Nach der Wende

Nach der Wende brach die Hochseefischerei der DDR sehr schnell zusammen und der Hafen verlor seine Bedeutung als Fischumschlagplatz. Dennoch ist im Laufe der Jahre wieder ein gewisses Wachstum zu verzeichnen, so dass auch heute noch Züge in den Fischereihafen fahren. Allerdings wird heute fast nur noch Holz und Getreide umgeschlagen. Viele kleinere Anschlüsse, unter anderem zum Kraftwerk, zum Margarinewerk und kleinerer Industriebetriebe sind entweder abgebaut worden oder liegen zugewachsen dar. Der Bahnhof Rostock-Bramow selbst präsentiert aber nach wie vor fast unverändert. Nur in Richtung Süden zum Holbeinplatz hin sind die meisten Gleise von hohem Gras überwuchert. Nach Norden hin ist die Güterstrecke nach Marienehe seit Jahren ungenutzt und mittlerweile teilweise abgebaut. Der Bahnhof wurde nach der Wende saniert und bekam neue Ausstattung sowie neue Bahnsteige. Bis Ende der 1990er Jahre gab es noch ein Kuriosum in Form eines Logos der Deutschen Reichsbahn am Treppenzugang zu den Bahnsteigen. Mit Austausch der Bahnhofsbeschilderung ist diese Kuriosität aber verschwunden. Bis zum Jahr 1990 existierten im Bahnhofsgebäude noch ein Fahrkartenschalter sowie ein Warteraum. Der Fahrkartenverkauf wurde nach 1990 aber alsbald eingestellt.

Sicherungstechnik

Der Bahnhof Rostock-Bramow verfügt über zwei Stellwerksgebäude. Zum einen das Befehlsstellwerk (B2) sowie das Weichenwärterstellwerk (W3). Das Stellwerk W3 wurde nach entsprechender Umrüstung des Stellwerkes B2 zwischen 2004 und 2006 außer Betrieb genommen. Das Stellwerksgebäude steht seit dem leer, ist aber bautechnisch gesichert. Bei den Stellwerken handelt es sich um elektromechanische Stellwerke der Einheitsbauart. Das Stellwerk B2 ist im Zuge der Umrüstung des Bahnhofes auf Lichtsignale im Jahr 1988 mit der Stellwerkstechnik vom Typ GS II DR (Gleisbildstellwerk von WSSB) ausgestattet worden. Bis zur Umrüstung des Stellwerkes B2 auf alle Aufgaben (inkl. Weichen) verfügte der Bahnhof noch über mechanisch (per Seilzug) angetriebene Weichen. Diese sind auf elektrischen Antrieb umgebaut worden. Der Bahnhof verfügt komplett über Lichtsignale in Form von Hl-Signalen. Früher gab es zudem vor der Fußgängerbrücke noch einen Bahnübergang, welcher durch mechanische Vollschranken gesichert war. Dieser wurde Anfang der 1990er Jahre entfernt. Die Schranken waren jedoch bereits vorher dauerhaft geschlossen. Bedient wurden die Schranken vom Stellwerk B2 aus.

Gleispläne

Demnächst…

Bildergalerien

Hier nun die Bilder vom Bahnhof Bramow. Falls Sie über weitere Bilder vom Bahnhof Bramow verfügen, können Sie mir diese gerne zusenden. Sie haben die Möglichkeit, die Bilder direkt hier hochzuladen oder diese alternativ an die E-Mail Adresse bilder@ostseestrecke.de zu senden. Ich freue mich immer über neue Bilder.